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Que Alegre Festival

  • jpieper051
  • 5. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

In den letzten Wochen drehte sich in Alegria alles um ein einziges Thema: die bevorstehende Fiesta, das Que Alegre Festival. Bereits Tage zuvor war die Vorfreude überall zu spüren. Im Heritage Park stehen seit Wochen Fahrgeschäfte, und pünktlich zum Wochenende verwandelte sich die Hauptstraße in einen langen Markt, überall kleine Stände und Geschäfte. Ob Essen, Möbel, Kleidung oder Hauseinrichtung, alles ist dabei. Viele Händler kamen sogar von anderen Inseln, um hier ihre Waren anzubieten.

Der Samstagabend gab mit der Teacher Night und der Practice Night einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde. Tanzgruppen zeigten ihre Choreografien. Die Haupt-Fiesta ist aber erst am Montag und Dienstag.

Für die Fiesta besuchten uns neben vielen Familienmitgliedern auch fünf weitere Freiwillige aus Barili und Cebu City, was alles natürlich noch schöner gemacht hat.

Samstag Nachmittag sind wir noch zur Cancalanog Lagune gefahren (von links nach rechts: ich, Nora, Zoë, Mara, Ella und hinten sieht man noch unseren Gastcousin Earl mit einem kleinen Local-Jungen aus der Nähe von Cancalanog)


Gemeinsam haben wir am Montagmorgen den offiziellen Start der Fiesta mit dem Street Dance Contest angeschaut. Acht Schulen nahmen an einer Parade teil, bei der sie durch die Straßen von Alegria zogen. Jede Gruppe zeigte am Ende der Parade eine Tanzaufführung, die super beeindruckend war, obwohl sie nur eine kleinere Version der ist, die abends gezeigt wird.

Die kleinsten Tänzer und Tänzerinnen sind noch in der Grundschule


Der wahre Höhepunkt war der Abend: Nach einem großen Abendessen zu Hause mit Lechon (Spanferkel),

bei dem auch Mitarbeiter der LGU eingeladen waren. Mama Lynette und Kuya Adjong sind ja die Chefs von zwei großen Departments in der LGU, sind wir dann zu den finalem Wettbewerb der Tanzgruppen gegangen.

Jede Gruppe wurde von einer Fiesta Queen angeführt. Auf den Philippinen haben Beauty Pageants eine lange Tradition, die oft schon in der Grundschule beginnt. Für uns wirkte es allerdings etwas fremd, wie stark junge Mädchen hier sexualisiert und objektiviert werden – ein Aspekt, der in der lokalen Kultur jedoch kaum kritisch gesehen wird.

Am Abend wurden nicht nur die Queens geehrt, sondern auch die Tanzgruppen, die wirklich unglaublich gute Performances abgegeben haben.



Die  Preisgelder, die es bei solchen Wettbewerben zu gewinnen gibt sind sehr groß – bis zu 1000 Euro pro Gruppe. Möglich gemacht wurde das durch eine großzügige Spende der Gouverneurin von Cebu, die Alegria 3 Millionen Pesos (etwa 50.000 Euro) schenkte. In ihrer Rede lobte sie das Que Alegre Festival als eines der besten im ganzen Land und erwähnte uns Freiwillige sogar persönlich – eine riesige Ehre für uns! Hier haben wir auch nochmal gemerkt welch großen Repräsentanten - Status wir für z.B. den Bürgermeister haben, darüber möchte ich aber nochmal in einem späteren Blog - Eintrag genauer sprechen.

Der Fokus auf hohe Preisgelder zieht sich durch viele Bereiche des philippinischen Lebens. Sei es bei Tanzwettbewerben oder sogar bei Kindergeburtstagen: Am Sonntag waren wir auf der Geburtstagsfeier des Sohnes eines Kollegen eingeladen, wo selbst 5-jährige Kinder Geldpreise bei Spielen gewinnen konnten.

Als wir den Bürgermeister mal auf die Preisgelder angesprochen habe, die man wirklich überall sieht, erzählte er uns das so die Menschen motiviert werden ihr Bestes zu geben.

Am Dienstag ging die Fiesta in die zweite Runde, weitere Fiesta Queens wurden geehrt, die durch Spendenaktionen Geld für die Kirche gesammelt hatten. Eine unserer Kolleginnen erreichte den dritten Platz – ihr Escort war niemand Geringeres als Sebastian! Gemeinsam sind sie in einer Autokolonne, mit den anderen Queens durch die Stadt gefahren, bevor die Ehrungen am Abend stattfanden.

Zuvor wurden wir jedoch noch vom Bürgermeister zum Abendessen eingeladen, bei dem auch Freunde des Bürgermeisters aus Australien waren.

Besonders stolz waren Sebastian und ich, als der Bürgermeister uns einen Brandy überreichte, der vom Präsidenten der Philippinen, Ferdinand R. Markos (der Sohn des ehemaligen Diktators) stammt.

Nach dem Abendessen mussten wir schnell zurück zur LGU, da Sebastian noch den Auftritt auf der Bühne hatte.

Der zweite Tag der Fiesta endete mit einer großen mit Live-Band, die bis in die frühen Morgenstunden spielte. Die Atmosphäre war einmalig, und die ganze Gemeinde feierte gemeinsam.

So langsam kehrt der Alltag wieder ein. Die Mitarbeiter von der LGU haben in den letzten Wochen echt alles gegeben: Überstunden geschoben, Deko gebastelt, das Rathaus frisch gestrichen und mega viel organisiert.

Alles in allem war das Que Alegre Festival eine Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden. Von den beeindruckenden Tänzen über das Abendessen mit dem Bürgermeister bis hin zur Begeisterung der Menschen war jeder Moment etwas Besonderes. Es ist faszinierend, was eine kleine Gemeinde wie Alegria auf die Beine stellen kann – ein Fest, das an Farbenpracht, Energie und Gemeinschaftsgefühl kaum zu übertreffen ist.



Sebastian, Nele und ich mit unserer Kollegin June aus dem Budget Office


Auch für die Kids ist die Parade spannend


Sebastian und ich - stolze LGU Alegria Mitarbeiter

 
 
 

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